Erinnert ihr euch? Noch im letzten Jahr konnten wir immer wieder den Medien entnehmen, dass besonders Kinder gefährlich für ihre Großeltern sein würden, in der Pandemie, in der wir derzeitig leben.
Eltern, Großeltern, Pädagogen, Lehrer, Ärzte... Alle waren und sind auch heute noch überfordert und oft ratlos, im Umgang mit diesen Informationen und einem liebevoll ausgerichteten Umgang damit.
Ich beschäftige mich aufgrund meiner Berufung mit emotionalen Blockaden. Sehr viele Ängste und Blockaden entstehen in der Kindheit, in der sogenannten Programmierphase (letztes vorgeburtliche Drittel bis zum Abschluss des sechsen Lebensjahres) und aus Konditionierungen.
Ich bin immer wieder sehr bestürzt, über das was ich über den oft sehr zerstörerischen Umgang mit der Pandemie, im Zusammenhang mit Kindern und Jugendlichen hören und erfahren muss:
Da wurde kleinen Kindern (die noch in der so genannten Programmierphase sind/waren) erzählt, wenn sie sich nicht die Hände gründlichst waschen, würden sie die Oma töten.
Ein 15-Jähriger durfte seit April im letzten Jahr das Haus nicht mehr verlassen. Die allein erziehende Mutter gehört zur Risikogruppe. Natürlich hat die Frau auch ihre Ängste in Verbindung mit Covid-19 und dies ist in keiner Weise eine Kritik an ihrem Umgang. Sie war allein mit ihrer Angst und weder Lehrer noch Ärzte haben sich um psychische Unterstützung für sie gekümmert. Der Junge lief in seiner Isolation, nachdem er monatelang durchhielt, weg und ist nicht wieder aufgetaucht.
Seine Konditionierung: Ich bringe meine Mutter um, wenn ich wieder nach Hause gehe. Wie groß muss die Verzweiflung sein?
Ein etwa 10-Jähriger Schüler in NRW wollte keinen Schnelltest an seiner Schule machen. Die Lehrer hatten keinerlei Verständnis dafür. Anstatt das Kind abzuholen und nachzufragen, worin die Ablehnung begründet ist (gibt es auch eine Person aus einer Risikogruppe in der Familie), riefen die Lehrer die Polizei. Es kamen zwei Beamte die versuchten, den Jungen mittels gruppendynamischen Argumenten zum Test zu überreden...
In Schleswig-Holstein fragte kürzlich eine Lehrerin, was ist bloß mit den Eltern los, wenn Kinder keinen Schnelltest machen wollen? Ihrer Auffassung nach, sollten sich alle mal nicht so anstellen und einen Test machen. Mit positiven Ergebnis gäbe es einfach Quarantäne...
Liebe Lehrer, liebe Pädagogen, liebe Ärzte und auch liebe Polizisten,
wenn in einem Kind oder in einem Jugendlichen eine derartig konditionierende Angst entsteht, löst ein positives Testergebnis für die Betroffenen Gefühle der tiefsten Verzweiflung aus.
Die Kinder und Jugendlichen sind geschüttelt von Gedanken wie:
Ich bin gefährlich. Ich darf nicht wieder nach Hause. Ich darf meinen Eltern nicht mehr nah kommen...
All dies ist für ein Kind oder für einen Jugendlichen argumentativ genug, um einen Schnelltest zu verweigern.
Der in Hamburg angebotene Schnelltest ist ein Angebot und damit freiwillig. Ich bitte dies im Notfall zu berücksichtigen. Bitte versucht, die Kinder und Jugendlichen in ihren Ängsten um Konsequenzen eines positiven Tests ernst zu nehmen und abzuholen. Diese Ängste sind nicht rational. Sie sind tief verwurzelt im emotionalen Gedächtnis und damit irrational. Erkundigt euch genau darüber, was im Fall eines zur Risikogruppe gehörenden Elternteils mit dem betroffenen Kind oder Jugendlichen geschieht und klärt alle Kinder und Jugendlichen umfassend vor einem Test über die möglichen Konsequenzen auf. Sucht euch Ärzte, die positiv getestete Kinder und Jugendliche zur Feststellung einer möglichen Ansteckungsgefahr untersuchen. Für viele ist eine Quarantäne keine Option. Viele haben Gefühle wie: ich verliere gerade meine Lebensbasis. Nichts geht mehr. Ich verliere meine Familie... Fangt die Kinder und Jugendlichen auf. Zeigt ihnen, dass sie nicht alleine sind und nicht jeder positive Schnelltest eine Erkrankung darstellt. Schützt liebevoll die Seelen der betroffenen Kinder und Jugendlichen und schützt sie so davor, Schäden zu bekommen, die ein Leben lang andauern könnten.